Ein Haus gebaut aus Spenden
13.07.2011: Richtfest im Kinderhospiz Bethel
Mit der Bitte des Zimmermanns um Gottes Segen für das neue Haus und für die Menschen, die künftig dort arbeiten oder zu Gast sind, wurde die bunte Richtkrone am Rohbau des Kinderhospizes aufgehängt. Am 13. Juli mittags war es soweit, das Richtfest für das neue Haus konnte im Beisein von Bethels Vorstandsvorsitzendem Pastor Ulrich Pohl, seinem Stellvertreter Pastor Bernward Wolf, Hospiz-Mitarbeitenden, Nachbarn, Bauleuten sowie interessierten Gästen aus Bethel und der Region gefeiert werden.
Rund 80 Gäste hörten beim Richtspruch zu und besichtigten anschließend den Rohbau. Auf einer Grundfläche von rund 1.500 Quadratmetern entstehen angemessene Räumlichkeiten für zehn schwerkranke Kinder und Jugendliche sowie zehn Elternzimmer und zwei weitere Zimmer für Geschwisterkinder. Im neuen Haus gibt es dazu neben den notwendigen Pflegeräumen auch großzügige Gemeinschafts- und Aufenthaltsräumeräume. Auf dem rund 4.000 Quadratmeter großen Grundstück des Kindehospizes und einem angrenzenden Sportplatz gibt es künftig Spielmöglichkeiten und Platz für Freizeitaktivitäten. Anfang 2012 werden die Bauarbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein. Dann folgt die Einrichtung und im Frühjahr 2012 können die ersten Kinder und Jugendlichen mit ihren Familien aufgenommen werden.
Das Kinderhospiz Bethel wird allein aus Spendenmitteln finanziert, die Baukosten liegen bei rund 5 Millionen Euro. Beim Richtfest hat der Modeunternehmer Gerhard Weber aus Halle/W. einen Spendenscheck in Höhe von 160.000 Euro an Pastor Ulrich Pohl und die Hospiz-Leiterin Ulrike Lübbert überreicht. Er hatte anlässlich seines 70. Geburtstages Spenden für das Kinderhospiz gesammelt. Der Bau ist damit finanziert; für den Betrieb des Kinderhospizes benötigen die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel aber weitere Spenden. Die Mitunterbringung der Familien zum Beispiel wird nicht durch Krankenkassen oder andere Kostenträger finanziert. So ist Bethel jährlich auf etwa 1.000.000 Euro weitere Spendenmittel angewiesen.
Anders als in einem Hospiz für Erwachsene, in dem Gäste nur in den letzten vier Lebenswochen aufgenommen werden können, nimmt das Kinderhospiz Bethel Kinder- und Jugendliche mit lebensverkürzenden Krankheiten gemeinsam mit ihren Familien auf. Dabei geht es nicht ausschließlich um die letzte Lebensphase, sondern um ein Atemholen und Kräftesammeln zwischendurch. Die Familien sollen so für einige Wochen im Jahr entlastet werden.
Das Kinderhospiz Bethel ist das erste in der Region Ostwestfalen-Lippe; bundesweit gibt es zehn weitere Kinderhospize. Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind in Berlin, Dortmund, Bielefeld und Leipzig bereits mit einem Hospiz für Erwachsene vertreten.