10.11.2010: Kinderhospiz geht an den Start
Das Kinderhospiz Bethel wird Wirklichkeit: Am Mittwoch, 10. November, startete der Bau offiziell mit der Grundsteinlegung. Die Veranstaltung begann im Haus Remter in Bethel und setzt sich auf dem unmittelbar benachbarten Baugrundstück fort.
Nach einer Begrüßung durch Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, überbrachte Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen das Grußwort der Stadt. „Wenn Worte fehlen, müssen die Taten sprechen“, so der Politiker. Die Arbeit im zukünftigen Kinderhospiz Bethel sei besonders wertvoll, weil sie ein würdevolles Leben ermögliche. „Denn eine Verkürzung der Lebenszeit darf Lebensqualität, Glück und Fröhlichkeit nicht ausschließen.“
„Bethel ist für mich ein kraftvoller Ausdruck dafür, was es bedeutet, wenn Menschen Verantwortung übernehmen“, sagte Nina Oetker. Dem Kinderhospiz wünschte sie Gottes Segen: „Dieser Ort soll Zuflucht sein und Trost spenden.“ Ihre Botschaft wurde in einer Röhre in den Grundstein eingelassen zusammen mit den guten Wünschen von Spendern und Schülern der Brackweder Realschule. Ebenfalls hinzugefügt wurden Baupläne, aktuelle Lokalzeitungen und etwas Bethel-Geld. Die Kinder der Kita „Lichtblick“ überbrachten ihre Wünsche mit einem Lied.
Das Konzept eines Hospizes für Kinder und Jugendliche unterscheide sich grundlegend von dem eines stationären Hospizes für Erwachsene, in denen die meisten Gäste nach kurzer Zeit versterben, so Pastor Bernward Wolf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Bethels. Kinderhospize begleiten die betroffenen Familien über einen längeren Zeitraum, meist bereits nach der Diagnose der Krankheit bis zum Lebensende. Das Kinderhospiz-Bethel solle eine „Oase“ für die ganze Familie werden, ein Ort des Austauschs, der fachlichen Beratung, zum „Luft schöpfen“. Das neue Kinderhospiz sei ein wichtiger Knotenpunkt in einem Netzwerk an Leistungen, in dem Bethel die betroffenen Familien von der Betreuung zu Hause durch einen Palliativpflegedienst über die medizinische Begleitung in der Klinik bis zur stationären Versorgung unterstützt. Dass es einen großen Bedarf gäbe, zeige sich deutlich im Umfeld des Kinderkrankenhauses in Bethel, so Pastor Bernward Wolf.